Die richtige Wahl von Dateinamen unter Windows

Winfried Mueller, www.reintechnisch.de, Start: 15.03.04, Stand: 10.01.06

Windows lässt einem große Freiheiten, was die Auswahl von Dateinamen angeht. Sie können bis zu 250 Zeichen lang sein und jede Menge Sonderzeichen enthalten.

In vielen Fällen ist es jedoch ungünstig oder führt zu technischen Problemen, wenn man diese Möglichkeiten ausschöpft. Hier einige Beispiele:

  • Möchte man Verzeichnisse auf CD brennen, so werden lange Dateinamen oft abgeschnitten. Die meisten CD-Formate sind nicht in der Lage, besonders lange Dateinamen zu speichern.
  • Einge Software ist nicht in der Lage, mit längeren Dateinamen oder Sonderzeichen umzugehen.
  • Backupsoftware und Packprogramme kommen bei zu langen Dateinamen und Sonderzeichen ins stolpern.
  • Zusammenspiel mit anderen Betriebssystemen wie Linux oder Mac-OS kann zu Problemen führen.
  • durch lange Verzeichnis- und Dateinamen lässt sich schlecht im Datei-Explorer navigieren. Auch kann man schnell die Übersicht verlieren.

Hier wird also klar: Die Problemfälle bei Dateinamen sind Sonderzeichen und die Länge des Namens. Aus diesen Gründen hier einige Anregungen, wie man gute Datei- und Verzeichnisnamen wählt:

  • Kurz und prägnant: Ein Dateiname ist eine kurze prägnante Benennung für etwas. Wie das Wort "Tisch" einen Tisch benennt, so sollte man auch Dateinamen sehen - als kurzen prägnanten Anker zu etwas. Hierzu muss man sich ein wenig strukturierende Gedanken machen. So könnte man z.B. seine Briefe so benennen: "2006-12-26-MuellerHeinz-1.doc". Dies wäre ein Brief an Heinz Mueller, geschrieben am 26.12.2006. Die letzte 1 sagt, dass es sich um den ersten Brief an diesem Tag handelt. Man sollte das Datum immer an erster Stelle und in der Reihenfolge YYYY-MM-TT schreiben, damit die Sortierung nach Datum erfolgt. Das wäre nicht der Fall, wenn wir 26-12-2006-MuellerHeinz-1.doc geschrieben hätten. Möglich wäre auch noch, ein Themenkürzel vorne an zu stellen, z.B. B2006-12-26-MuellerHeinz-1.doc für einen Brief. Ein unpassender Dateinamen wäre dies: "Brief an Heinz Mueller, wo ich ihm anbiete, mit mir Urlaub zu machen." Sowas gehört einfach nicht in einen Dateinamen.
  • Maximal 32 Zeichen: Dateinamen auf maximale Länge von 32 Zeichen beschränken. Solche Namen lassen sich schnell erfassen, man kann noch ganz gut navigieren und die meisten Programme kommen damit zurecht.
  • Verzeichnisnamen kurz: Verzeichnisnamen nach Möglichkeit so kurz wie möglich. Mehrere Verzeichnisse können ineinander verschachtelt sein und dann können vollständige Verzeichnisangaben sehr lang werden. Deshalb gilt hier, so kurz wie möglich und doch noch aussagekräftig. Je öfters man Verzeichnisse benutzt, um so kürzer kann man die Namen wählen, weil sie einem geläufig werden. Das ist wie in der Sprache, wo häufig benutzte Wörter auch recht kurz sind.
  • Sparsam mit Sonderzeichen: Manche ältere Software kommt überhaupt nicht mit Sonderzeichen klar. Modernere Systeme können zumindest folgende Sonderzeichen: "ä, ö, ü, Ä, Ü,Ö, ß, _, -, !, @, ., (, ), [, ], {,}" Evtl. auch noch das Komma. Mehr sollte man nicht benutzen. Das Leerzeichen führt oft zu Kompliziertheiten und Problemen auf der Kommandozeile oder bei älterer Software. Leider macht Windows selbst oft Gebrauch davon. Man muss in seinem Umfeld schauen, ob es sinnvoll ist, dies einzusetzen. Ein Unterstrich kann das Leerzeichen (Space) ersetzen.